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Mit dem Mountainbike von Volkersbrunn nach Rom
Tag 1) Donnerstag 17. Mai Volkersbrunn nach Detwang 132,4 km, Höhenmeter: bergauf 1057 m, bergab 1055 m.
Abfahrt 8°° Uhr in Volkersbrunn bei 7° Grad plus, am Höllhammer hatten wir nur noch 2° Grad plus. Die Finger waren eiskalt und ließen sich kaum noch bewegen, zum Glück wurde es immer wärmer und auch der Anstieg hinauf zum Hundsrückhof half ein wenig über die Kälte hinweg. Abfahrt nach Altenbuch über Wertheim dem Radweg „Liebliches Taubertal“ folgend
nach Tauberbischofsheim und Bad Mergentheim. In Bad Mergentheim hatten wir eine kleine Mittagspause an einem Kiosk und dann gings auch gleich weiter, immer an der Tauber entlang über Creglingen nach Detwang. Detwang liegt unterhalb von Rothenburg ob der Tauber.
Unterkunft und Abendessen im schwarzen Lamm. Für Radfahrer und Wanderer gibt es ältere Zimmer unterm Dach, Etagenklo sagt alles. Nach dem Essen im schwarzen Lamm, gut aber für uns viel zu wenig, nach Rothenburg ob der Tauber hoch gelaufen und vor lauter Hunger noch einen Kebab gegessen.
Tag 2) Freitag 18. Mai Detwang – Donauwörth 120,3 km, Höhenmeter: bergauf 936 m, bergab 862 m.
Nun auf dem Radweg Romantische Straße Richtung Augsburg. Morgens haben wir bei leichtem Regen, Regenkleidung über gezogen und nach ein paar Km wieder ausgezogen, alles hat gedampft. Nachmittags machten wir das erste mal mit starkem Gegenwind auf der Fränkischen Alb Bekanntschaft. Nachdem wir Donauwörth erreichten und unsere Räder abgestellt hatten, erkundeten wir die Altstadt von Donauwörth. Vom Liebfrauenmünster durch die schöne Reichsstraße hinunter zum Zusammenfluss von Donau und Wörnitz. Zurück über die Insel Ried dann an der Stadtmauer entlang zu unserer Herberge für diese Nacht. Übernachtung im "Feuerle-Ragusa" die Zimmer sind nicht besser als bei unserer ersten Übernachtung. Das jugoslawische Essen war gut und reichhaltig. Der Wirt, ein Ex-Jugoslawe konnte viel über Fußball erzählen, auch manchen Unsinn.
Tag 3) Samstag 19. Mai Donauwörth – Fürstenfeldbruck 122,7 km, Höhenmeter: bergauf ??? bergab ???
Früh am Morgen gleich nach dem Frühstück fuhren wir los. Über Mertingen, Biberbach ging es nach Langweid am Lech. Nun folgten wir dem Lech bis Augsburg. Nachdem wir die Innenstadt von Augsburg besichtigt hatten, ging es weiter auf der Via Julia Richtung München. Nach ca. 20 km war von der Via Julia nichts mehr zu sehen, hat sich irgendwie in Nichts aufgelöst. Nach mehrmaligem Nachfragen wurden wir mal in die und dann auch wieder in die andere Richtung geschickt. Zwei ältere Damen konnten uns schließlich mit Ihrer Karte aus der Patsche helfen. Als wir dann endlich Fürstenfeldbruck erreichten, hatten wir Schwierigkeiten ein Zimmer zu finden. Nach längerem Suchen hatten wir dann doch noch Erfolg, im Gasthaus Hasenheide kamen wir in einem 5-Bett Zimmer unter. Ein bauernschlauer Wirt der die Situation (Champions League Endspiel in München) nicht nur bei uns ausnutzte.
Tag 4) Sonntag 20. Mai Fürstenfeldbruck – Bad Tölz 88,4 km Höhenmeter: bergauf 780 m, bergab 646 m
Bestes Wetter auf dem Weg Richtung Isar, was man von der Beschilderung der Radwege nicht unbedingt behaupten kann. Beste Hilfe erhielten wir im Forstenrieder Park nahe der Isar. Wir hielten an einer Wegkreuzung um uns zu orientieren, ein freundlicher Rennradfahrer hielt an und bot uns seine Hilfe an. „Er kennt sich hier gut aus“ und wollte uns gleich wieder 10 km zurückschicken was wir sofort ablehnten, darauf schaute er sich erst mal den Sonnenstand an. Wir einigten uns dann auf den Weg Richtung Kloster Schäftlarn. Mit noch vielen guten Ratschlägen konnten wir dann endlich weiterfahren. Kurze Rast im Kloster mit Käse und Bier (alkoholfrei) dann weiter zur Isar, wo wir auf einem schönen breiten Radweg, später auf einem Waldweg Richtung Bad Tölz fuhren. Übernachtung mit Frühstück in einem kleinen aber feinen Gästehaus, "Rosl G" in der Annastraße kann man nur empfehlen.
Tag 5) Montag 21. Mai Bad Tölz - Innsbruck 109,5 km Höhenmeter: bergauf 259 m, bergab 231 m
Morgens, nach einem reichhaltigen Frühstück ging`s weiter durch eine herrliche Landschaft über Lengries zum Sylvensteinstausee. Kurz darauf erreichten wir Österreich, auf dem Radweg am schönen Achensee entlang gings bei schönem Wetter weiter nach Maurach. Hinter Maurach ging es in einer berauschend steilen Abfahrt hinab ins Inntal. Nach einer kurzen Kaffeepause in Wiesing fuhren wir weiter über Schwatz und Wattens nach Innsbruck. Ein wunderschönes breites Tal rechts und links die zum Teil noch schneebedeckten Berge. Einzig der starke Gegenwind, der Teile der Abdeckfolien von den Gemüsefeldern auf den Radweg wehte, trübte ein wenig diesen herrlichen Eindruck. Am Abend ab in die Innenstadt wo wir das Goldene Dachl anschauten das zu diesem Zeitpunkt leider ein gerüstet war. Zum vorerst letzten mal hatten wir Schweinebraten mit Knödel und Bier, dann zurück ins Hotel Engl.
Tag 6) Dienstag 22. Mai Innsbruck - Brixen 96,04 km, Höhenmeter: bergauf 1429 m, bergab 1433
Auf der Brennerstrasse durch Innsbruck zur Bergiselschanze, dort bei noch starkem Verkehr die Serpentinen hoch. Von dort oben hat man einen ausgezeichneten Blick auf Innsbruck mit seinen umliegenden Gebirgen. Wir fahren weiter, jetzt fast ohne Verkehr, immer ansteigend durch eine imposante Berglandschaft nach Matrei. Hier sprach uns ein Einheimischer an und fragte: „Was habt den ihr für Bulldog-Reifen drauf“. Weiter ging`s über Steinach zum Brenner. Die letzten Kilometer waren richtig anstrengend. Es wurde immer steiler und steiler, mit viel Mühe erreichten wir den Grenzübergang nach Italien. Von nun an ging`s bergab, auf dem neuen Eisack-Radweg über Sterzing nach Brixen. In Brixen konnten wir dann den Tross des Giro d`Italia bewundern dessen 16te Etappe an diesem Tag der Stadt einen Besuch abstattete. Heute hatten wir zum ersten mal Pizza und dann gleich 2 Stück. Übernachtung im Hotel Heiseler, russische Gastgeber, was unschwer an der Dekoration zu erkennen war.
Tag 7) Mittwoch 23. Mai Brixen - Romagnano 119,2 km Höhenmeter Bergauf 414 m, Bergab 796 m.
Von Brixen gehts über Klausen immer noch an der Eisack entlang nach Bozen, hier fließt die Eisack in den Etsch. Durch das schöne von Bergen umgebene fruchtbare Tal. Hier reiht sich Weinstock an Weinstock, Birnbaum an Birnbaum. Wir fahren an der Etsch entlang nach Trient. Vor Trient kam so starker Seitenwind auf, dass ich froh war endlich in der Innenstadt zu sein. Es gab nur noch Zimmer in teuren Hotels und so empfahl man uns die Unterkunft Pra`Sec` mitten in den Obstplantagen von Romagnano. Sehr ruhig gelegen und wie wir am nächsten morgen feststellten nur 1 km vom Radweg entfernt.
Tag 8) Donnerstag 24. Mai Romagnano - Vigasio 116 km, Höhenmeter: bergauf 587 m, bergab 716 m
Es geht weiter im Etschtal, entlang an kilometerlangen Wein- und Obstplantagen, bis wir wegen einer Talenge bei Rivoli auf die Hügel müssen. Ein Anstieg von 100 Höhenmetern und bis zu 15% Steigung gilt es zu bewältigen. Auf Serpentinenwegen geht es bergauf. Oben angekommen hat man einen herrlichen Ausblick ins Tal. Auf der anderen Seite des Berges geht es rasant bergab, der Fluss verlässt nun das alpine Umfeld. Wir fahren auf einem breiten Radweg direkt neben einem Kanal bis nach Verona. In Verona angekommen überraschte uns an der Arena (Amphitheater) ein kurzer aber heftiger Schauer. Unter dem Sonnenschirm eines Cafés fanden wir einen trockenen Unterschlupf. Nach kurzem Aufenthalt ging es weiter nach Vigasio, wo wir nach längerem suchen La Zambonina fanden. La Zambonina, ein Hinweis in der Touristinfo von Verona machte uns auf die Unterkunft aufmerksam. Im Prospekt warb man mit "Bed and Breakfeast" aber das war nicht so einfach. Am Schloss angekommen trafen wir auf zwei Knechte die wegen Sprachschwierigkeiten eine junge Dame aus Südtirol dazu holten. Nun ging alles ganz schnell, sie telefonierte mit dem Verwalter, der mit dem Traktor auf dem Feld arbeitete, der gab sein OK und wir hatten das einzige Fremdenzimmer auf dem Schloss La Zambonina.
Tag 9) Freitag 25. Mai
Vigasio - Cento 103,1 km, Höhenmeter: bergauf 320m, bergab 370 m.
Die Haushälterin in unserem Schloss kam etwas spät, aber für einen heißen Kaffee nahmen wir uns noch Zeit. Das Frühstück war etwas spärlich, Obst, Quark und diverse Plätzchen das war´s. Los ging´s durch die oberitalienische Tiefebene, wo auf großen Ackerflächen Reis, Kartoffeln und Gemüse angebaut wurde. Den Po überquerten wir bei Ostiglia, folgten dann dem Po-Radweg für einige Kilometer, an dessen Ufer professioneller Waldbau betrieben wurde. Finale in der Region Emillia-Romagna, das am 20. Mai bei einem Erdbeben schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde, erreichten wir am Nachmittag. Um bei Hilfs- und Aufräumarbeiten nicht zu stören, sind wir gleich weiter geradelt. In Pilastrello, im „Corte Galvana“ wollten wir übernachten, doch der Vermieter gab uns zu verstehen, dass er uns wegen Einsturzgefahr nicht aufnehmen könne. Also fuhren wir nach Cento, auch hier in der schönen Altstadt mit ihrer Stadtburg „La Rocca“ gab es Spuren vom Erdbeben. In der Touristinfo war eine Verständigung unmöglich, ein freundlicher älterer Herr, der einige Jahre in Deutschland arbeitete half uns schließlich weiter. Übernachtung in der "Residence" schöner Name, aber in Wirklichkeit eine herab gekommene Unterkunft.
Tag 10) Samstag 26. Mai
Cento - Monghidoro 86 km, Höhenmeter: bergauf 890 m, bergab 301 m.
Nach einem am Abend zuvor eingekauften Frühstück schnell raus, nochmal durch die schöne Altstadt von Cento, dann los Richtung Bologna. Bologna, die Hauptstadt der Region Emillia-Romagna, beeindruckt durch seine sehenswerte Altstadt. Besonders beeindruckend ist der Neptunbrunnen und der Palazzo Communale. Wir fuhren vorbei an den Wahrzeichen der Stadt, den beiden Geschlechtertürmen „Torre degli Asinelli“ und „Torre Garisenda“, dann verließen wir Bologna. Kurz hinter der Stadt erheben sich auch schon die ersten Berge des nördlichen Apennin. Drei heftige Anstiege kurz hintereinander zehren an den Kräften. In Livergnano machten wir eine kurze Einkehr in eine Bar, ein Espresso und 2 Zuckerstückchen und weiter ging`s auf der wenig befahrenen SP65. Wenig befahren von Autos, aber Motorräder ohne Ende Motorräder die sich in den Haarnadelkurven den Berg hinauf oder herab stürzten. Im Ort Monghidoro fanden wir unser Quartier für diese Nacht. Abendessen und Übernachtung im Hotel Kristall.
Tag 11) Sonntag 27. Mai Monghidoro- Florenz 86 km, Höhenmeter bergauf 1040 m, bergab 1784 m
Jeden morgen das Gleiche, nach dem Frühstück gab´s eine kurze Besprechung, danach ging´s auf´s Rad und los. Hinauf auf den Radicosa-Pass, 968 m über dem Meer, die Motorräder waren auch schon da. Durch eine traumhafte Berglandschaft ging es steil bergauf. Oben angekommen hatten wir eine herrliche Aussicht auf die Berge und Täler der näheren Umgebung. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es weiter, immer bergauf und bergab bis wir den Futa-Pass erreichten. Jetzt haben wir eine 20 km lange Abfahrt in die Toskana vor uns. Weiter nach San Piero über den Vetta le Croci (518 m) durch die Bilderbuch Landschaft der Toscana. Olivenbäume, Weinstöcke und als rote Farbtupfer die Mohnblumen, so erreichten wir Fiesolo. In dieser geschichtsträchtigen Stadt mit Blick auf Florenz wären wir gerne geblieben, aber es gab nicht ein einziges freies Zimmer. Um 19°° Uhr in Florenz am Dom hatten wir immer noch kein Zimmer. An der Via Cavour im Hotel Cordova haben wir dann endlich zwei Zimmer gefunden. Ein Hotel im dritten Stock!! Also brachten wir die Räder und unser Gepäck im schmalen Treppenhaus hinauf in den 3. Stock, in einem Nebenraum waren die Räder sicher untergebracht. Das Hotel Cordova liegt ungefähr 5 - 10 Gehminuten vom Zentrum entfernt.
Tag 12) Montag 28. Mai
Florenz, Ruhetag
Der erste Tag ohne Rad. Zu Fuß gingen wir in die Altstadt von Florenz zum beachtlichen „Duomo di Santa Maria del Fiore“, das Wahrzeichen von ganz Italien. Vor der Besichtigung umrundeten wir das 153 Meter lange und 38 m breite gewaltige Bauwerk noch einmal und ließen uns von seiner Größe und Schönheit beeindrucken. Daneben der Campanile di Giotto ein 85 m hoher Glockenturm, benannt nach seinem Erbauer Giotto di Bondone. Dem Dom gegenüber steht die achteckige Taufkirche „Baptisterium San Giovanni“ mit ihren drei bedeutsamen Bronzeportalen aus dem 14 Jahrhundert. Unser Rundgang führte uns weiter zu den weltberühmten Uffizien und zum Zentrum der historischen Altstadt der „Piazza della Signoria“. Hier wo ursprünglich Michelangelos Statue David an der Frontseite des Palazzo Vecchio stand, sie wurde mittlerweile durch eine Kopie ersetzt, befindet sich ein marmorner Neptunbrunnen, der ein Endpunkt eines noch funktionsfähigen Aquädukts aus der Antike ist. Viele bedeutende Skulpturen aus den nahegelegenen Uffizien konnten wir in der Loggia dei Lanzi an diesem Platz bewundern. Nach einem wohlschmeckenden italienischem Eis schlenderten wir weiter zur Ponte Vecchio, einer einmaligen mittelalterlichen Brücke über den Arno mit vielen kleinen Läden in denen hauptsächlich Gold und Silberschmuck verkauft werden. Am Abend waren wir genauso müde, wie nach einer anstrengenden Radtour. Ein gutes Abendessen und ein genau so guter Wein beendete diesen erlebnisreichen Tag.
Tag 13) Dienstag 29. Mai
Florenz - Arezzo 89,9 km, Höhenmeter: bergauf 868 m, bergab 653 m.
Wir verließen Florenz auf dem Radweg entlang am Arno entgegen der Flussrichtung. Nach wenigen Kilometern mussten wir auf die vielbefahrene SS67, der wir 25 Km folgten. In Leccio verließen wir das Arno-Tal und hatten einen steilen langen Anstieg durch eine fantastische Bergweld hinauf nach Reggello. Von Reggello fuhren wir bis Arezzo durch eine faszinierende Landschaft, wie man sie nur von Gemälden her kennt.
Kaum Verkehr, schönes Wetter, an jeder Ecke neue Eindrücke, man kann die Natur genießen. Arezzo mit dem malerischen Piazza Grande, der Umgeben ist mit einer Vielzahl von historischen Palästen, erinnert in seiner Schönheit an das berühmtere Siena. Unterkunft im Hotel Cecco, wo wir für ein paar Minuten in einem Aufzug stecken blieben, bis uns das Personal aus unserer misslichen Lage befreite.
Tag 14) Mittwoch 30. Mai
Arezzo - Passignano 61,8 km, Höhenmeter: bergauf 560 m, bergab 599 m.
Dieser Tag brachte eine etwas langweilige flache Tour durch Agrarland, das ohne jeden ernsthaften Anstieg zu fahren gewesen wäre. Damit es nicht gar so eintönig wurde, haben wir einen Abstecher über Cortona integriert. Fast dreihundert Höhenmeter sind es nach Cortona. Aber die wunderschöne Aussicht, die schöne Altstadt und ein Eis zur Belohnung sind eine ausreichende Entschädigung. Wir genossen die steile Abfahrt, fuhren über Borghetto nach Passignano, ein touristischer Ort am Ufer des Lago Trasimeno. Im Hotel „La Vela“ ließen wir es uns richtig gut gehen. Wenn man schon nicht viel fährt soll man wenigstens gut essen und trinken.
Tag 15) Donnerstag 31. Mai
Passignano - Assisi 61,5 km, Höhenmeter: bergauf 745 m, bergab 628 m.
Zuerst fuhren wir noch entspannt am Lago Trasimeno entlang, doch je näher wir Perugia kamen, desto dichter und unangenehmer wurde der Verkehr. Perugia, die Hauptstadt Umbriens, auf einem Berg gelegen, wie könnte es auch anders sein, bot uns nicht allzu viel. Wir spazierten mit unseren Rädern durch die Altstadt, um gleich darauf den Berg auf der anderen Seite wieder hinunter zu fahren. Auf wenig befahrenen Straßen, ab und an an der Autobahn entlang, näherten wir uns Assisi. Schon aus der Ferne konnten wir die auf einem Hügel gelegene mittelalterliche Stadt sehen. Wie zum Empfang aufgereiht standen die Touristenbusse am Stadteingang. Wir fuhren durch das Stadttor „Porta S. Francesco“ in die Via Fontebella und blieben an einem älteren Haus mit dieser Fliese neben der Eingangstüre stehen.
Es gab noch freie Zimmer aber der Preis, 60 € pro Nacht für jeden, schreckte uns erst mal ab. Nach einer Besichtigung und einer kleinen Nachverhandlung schlugen wir für 40 € pro Person und Nacht zu. Frühstück gab’s keines, war scheinbar bei dem Preis nicht mehr drin. Wir versorgten uns in der gegenüber liegenden Bar.
Tag 16) Freitag 1. Juni Assisi– Ruhetag Assisi, eine sehr alte von den Römern erbaute Stadt, sie beeindruckt durch seine vielen Kirchen und der hoch über Assisi gelegenen Festung "Rocca Maggiore". Die bedeutendste Kirche, „Basilica di San Francesco“ aus dem 13 Jahrhundert besteht aus zwei übereinander liegenden Kirchen. Der Oberkirche „Basilica Superiore“ und der eine Etage tiefer gelegenen Unterkirche „Basilica Inferiore". Genau unter dem Altar der Unterkirche liegt die Grabstätte mit den Gebeinen des heiligen Franz von Assisi. Ebenfalls aus dem 13. Jahrhundert, die Basilika „Santa Chiara“ in deren Krypta der Körper der heiligen Klara aufbewahrt wird. Die Kathedrale „San Rufino“ aus dem 12. Jahrhundert, Taufstätte des heiligen Franz von Assisi und Klara von Assisi. Die Kirche „Santa Maria sopra Minerva“, erbaut im 1. Jahrhundert als römischer Tempel. Aus dieser Zeit ist die Fassade mit sechs korinthischen Säulen und der Dreiecksgiebel erhalten geblieben.
Damit beende ich die Aufzählung der Kirchen. Neben den Kirchen gibt es ebenso viele Hotels, Restaurants, Souvenirläden, Bars, eben alles was zu einem touristischen Ort dieser Größenordnung gehört.
Tag 17) Samstag 2. Juni Assisi - Casteldilago 99,9 km, Höhenmeter: bergauf 1164 m, bergab 1264 m.
Es hieß Abschied nehmen von diesem heiligen Ort. Zuerst gönnten wir uns ein kleines Frühstück, dann fuhren wir aus dem jetzt noch ohne Touristen doch sehr ruhigem Assisi. Über Spello, Foligno, Bevagna fuhren wir hinauf nach Montefalco. 250 Höhenmeter auf 2 km, das war auch morgens um 10°° Uhr sehr anstrengend. Oben angekommen stärkten wir uns erst mal in einer kleinen Bar, sogenanntes zweites Frühstück. Weiter ging es auf sehr ruhigen Straßen nach Spoleto. Ab und zu hatte man das Gefühl die Straßen seien nur für uns da. Angekommen an der Piazza „G. Garibaldi“ beschlossen wir dieser wenig attraktiven Stadt keine Beachtung zu schenken. Gleich hinter Spoleto ging’s auf 10 km 400 m im schattigen Wald bergauf. Und wieder war kaum ein Fahrzeug auf der Straße, es machte richtig Spaß in Italien Rad zu fahren. Bei der Abfahrt in Richtung Grotti boten sich herrliche Ausblicke ins wunderschöne Nera-Tal. Weiter ging es steil bergab, bis wir schließlich das Tal erreichten. Durch eine fast unberührte Landschaft, eingerahmt von steilen Felswände näherten wir uns unserem Tagesziel. Casteldilago im Hotel Rossi fanden wir eine Bleibe für eine sehr unruhige Nacht. Böller im 5 Minuten Takt, ein Brauch um einen Feiertag zu begrüßen. An schlafen ist kaum zu denken.
Tag 18) Sonntag 3. Juni
Casteldilago - Poggio Mirteto 63,4 km, Höhenmeter: bergauf 712 m, bergab 674 m.
Ich hatte jedes Gefühl für Zeit verloren. Die Tage vergingen wie im Fluge. Nur wenn die Supermärkte geschlossen waren, wurden wir an den Rhythmus der Woche erinnert. An die Arbeit dachte ich schon seit gefühlten Monaten nicht mehr. Es ging mir richtig gut. Weil das Böllern auch noch an diesem Morgen anhielt, fuhren wir schon sehr früh los. Vorbei an einem vor über 2000 Jahren künstlich angelegten Wasserfall, ging es nach Terni. In der Industriestadt Terni hatten wir leichte Orientierungsprobleme, so dass wir einen kleinen Umweg fuhren. War aber nicht weiter schlimm, denn in die Berge mussten wir so oder so. Kaum hatten wir die ersten 150 Höhenmeter zurückgelegt, ging es auch schon wieder bergab. Dann 5 km mit Gegenwind immer leicht ansteigend, bis es dann zum „Passo Corese“ in steilen Serpentinen 300 Höhenmeter hinauf ging. Es wird immer heißer und heißer. An einer Tankstelle besorgten wir uns Wasser. Zum Glück konnten wir jetzt auf schattigen ruhigen Straßen in Richtung Poggio Mirteto weiterfahren. Kurz vor Poggio Mirteto fanden wir eine schattige Bar, in der wir uns mit Kaffe und Kuchen versorgten. Mittags um 3 Uhr, nach knapp 64 km, war es für diesen Tag genug. Neben unserer ziemlich herunter gekommen Unterkunft „Da Peppino“ hatten wir ein günstiges und gutes Restaurant gefunden. Gute Pizzen aus dem Steinofen und der Wino de la Casa, 1 Liter für nur 3 Euro, sorgten für eine schnelle Erholung von den Strapazen.
Tag 19) Monntag 4. Juni
Poggio Mirteto - Rom 67,1 km, Höhenmeter: bergauf 525 m, bergab 749 m.
Wir fuhren schon früh am Morgen los, denn Frühstück gab es nicht, war auch besser so. Am Bahnhof von Poggio Mirteto vorbei, und gleich danach überqueren wir den Tiber. Auf der anderen Seite des Tibers ging es gleich wieder den Berg hinauf. In einem Bergdorf holten wir uns etwas Süßes aus einer kleinen Bäckerei, einen Kaffee tranken wir ein paar Meter weiter in einer Bar. Von Nazzano aus ging es auf der Via Tiberina in rasanter Fahrt hinunter nach Fiano Romano. Das war der angenehme Teil für diesen Tag. Nun ist der Verkehr sehr stark, die Straße mit Löchern übersät nun machen sich die Traktorreifen bezahlt. LKW´s rauschten an uns vorbei als gäbe es uns gar nicht und in den Vorstädten war die Straßenführung sehr unübersichtlich. Ein freundlicher älterer Herr, der ein wenig deutsch sprach, schickte uns irrtümlich auf einer verkehrsreichen Straße Richtung Innenstadt. Am Nachmittag hatten wir unsere Unterkunft in der Via dell´Olmata, 9 erreicht, bei den katholischen Schwestern in der Suore di S. Elisabetta waren wir gut aufgehoben.
Rom
Nachdem wir unsere Fahrkarten gekauft hatten sind wir gleich mit der U-Bahn Richtung Vatikanstadt gefahren. Imposant ist der gewaltige Petersdom, eine der größten Kirchen der Welt. Zu Füßen des Doms liegt der Petersplatz mit seinen vierfachen Kolonnaden, die aus 248 Säulen bestehen. Der erste Eindruck von Petersdom und Petersplatz war sehr überwältigend.
Das Innere des Doms wird durch große Gemälde und Mosaike gekennzeichnet, besonders berühmt ist die Statue „Pietà“ von Michelangelo.
Der Obelisk auf dem Petersplatz stammt ursprünglich aus Ägypten. Bevor er auf dem Petersplatz errichtet wurde stand er in dem Circus des Nero und Caligula, in dem Petrus hingerichtet worden sein soll. Geschätztes Gewicht ca. 320 t.
Die Engelsburg, einst Grabmal der römischen Kaiser. Danach Festung und Fliehburg der römischen Päpste. Trastevere, der Stadtteil mit dem besonderen Flair, eine der schönsten Ecken Roms.
Das mächtige Kolosseum ist über 2000 Jahre alt. Im Inneren war Platz für 50000 Zuschauer. Die Grundfläche ist Ellipsen förmig und hat einen Umfang von 527 m
Das Pantheon ein ehemaliger römischer Tempel, im Inneren ganz ohne Säulen, Pfeilern und Fenster wurde im Jahr 125 nach Christus erbaut. Die Kuppel hat einen Durchmesser von 43 m und an ihrem höchsten Punkt eine 9m breite Kreisöffnung die als Lichtquelle dient.
Die Papstbasilika Santa Maria Maggiore, (Blick auf die vergoldete Kassettendecke) direkt gegenüber unserer Unterkunft gelegen.
Der größte Obelisk in Rom ist 32,18 m hoch und steht auf der Piazza San Giovanni in Laterano und ist etwa 500 Tonnen schwer. Er wurde 1500 vor Christus in Ägypten geschaffen und in Theben aufgestellt. Im Jahr 357 nach Christus wurde er im Circus Maximus auf der sogenannten spina (Ein Wall in der Mitte der Rennbahn) errichtet. Erst im Jahr 1588 wurde er auf seinem heutigen Platz aufgestellt.
Die Mutter aller Kirchen San Giovanni in Laterano Erzbasilika und Kathedrale von Rom
erbaut zwischen 311 und 314.
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